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Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr – Gründe

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Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr

In vielen Familien wird man mit der Sorge konfrontiert „Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr“. Was könnte der Grund sein? In diesem Beitrag beleuchten wir die potenziellen Ursachen und präsentieren hilfreiche Lösungsansätze

Körperliche Gründe für den Appetitmangel

Der Appetitmangel im Alter kann durch eine Vielzahl körperlicher Gründe ausgelöst werden.

  • Krankheiten: Viele Erkrankungen können den Appetit beeinträchtigen. Zum Beispiel können gastrointestinale Probleme, wie eine Gastritis oder Verstopfung, die Nahrungsaufnahme schmerzhaft oder unangenehm machen. Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen oder Diabetes können ebenfalls den Appetit reduzieren. Es ist daher wesentlich, regelmäßige Gesundheitschecks durchzuführen und mögliche Beschwerden frühzeitig zu erkennen.
  • Medikamente: Viele ältere Menschen nehmen regelmäßig Medikamente ein, und einige dieser Medikamente können den Appetit beeinflussen. Antidepressiva, Blutdruckmedikamente oder Schmerzmittel können beispielsweise den Appetit reduzieren oder den Geschmackssinn beeinträchtigen. Hier ist es wichtig, die Medikamentenliste des älteren Menschen regelmäßig mit einem Arzt oder Apotheker zu überprüfen und nach Alternativen zu suchen, falls nötig.
  • Schwierigkeiten beim Schlucken: Dysphagie, also Schluckbeschwerden, können bei älteren Menschen aus verschiedenen Gründen auftreten. Ursachen können neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfälle oder einfache Muskelschwäche sein. Wenn Schluckbeschwerden vermutet werden, sollte ein Logopäde oder ein Spezialist für Schluckstörungen konsultiert werden.
  • Mundgesundheit: Zahnprobleme, entzündetes Zahnfleisch oder das Tragen von Prothesen können ebenfalls die Nahrungsaufnahme beeinflachten. Ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt ist daher unerlässlich.
  • Stoffwechselveränderungen: Mit dem Alter verlangsamt sich oft der Stoffwechsel. Dies kann zu einem reduzierten Energiebedarf und folglich zu einem geringeren Hungergefühl führen.

Kulturelle und soziale Faktoren

Unser kultureller Hintergrund und unsere sozialen Bindungen beeinflussen tiefgreifend, wie wir Essen und Trinken wahrnehmen. Für ältere Menschen, deren Leben oft von Veränderungen geprägt ist, können diese Aspekte besonders wichtig sein.

  • Traditionelle Nahrungsmittel und Geschmäcker: Die Geschmackserinnerungen aus der Kindheit und Jugend sind oft besonders stark und emotional. Ältere Menschen könnten sich nach traditionellen Gerichten sehnen, die ihnen ein Gefühl von Heimat und Komfort vermitteln. Es ist nicht nur der Geschmack des Essens, sondern auch das Ritual des Kochens und die damit verbundenen Erinnerungen, die fehlen können.
  • Migration und kultureller Wandel: Ältere Migranten könnten Schwierigkeiten haben, traditionelle Lebensmittel in ihrem neuen Zuhause zu finden. Zudem könnten sie sich unsicher fühlen, neue Lebensmittel auszuprobieren oder nicht wissen, wie sie zubereitet werden.
  • Veränderte soziale Umstände: Das Essen hat oft eine starke soziale Komponente. Viele Menschen verbinden Mahlzeiten mit Zusammenkünften, Feiern und Familientreffen. Wenn ein älterer Mensch seinen Partner verliert oder von seiner Familie getrennt lebt, kann das Essen alleine zu einem traurigen oder belastenden Ereignis werden.
  • Soziale Isolation: Einsamkeit kann zu Appetitmangel führen. Ohne Gesellschaft fehlt vielen das Ritual, sich hinzusetzen und eine Mahlzeit zu genießen. In solchen Fällen kann das Organisieren von gemeinsamen Mahlzeiten, sei es durch Familienbesuche, das Besuchen eines Seniorenzentrums oder das Einladen von Freunden, sehr hilfreich sein.
  • Bedeutung von Ritualen: Bestimmte Rituale, wie das Gebet vor dem Essen oder das Anzünden einer Kerze am Sabbat, können für ältere Menschen von großer Bedeutung sein. Wenn diese Rituale nicht mehr praktiziert werden, kann das Gefühl entstehen, dass das Essen an Bedeutung verliert.

Wie man helfen kann?

Alter Mensch isst und trinkt nicht mehr-Wie kann man helfen

Wenn es Anzeichen gibt, dass ein älterer Angehöriger Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme hat oder unzureichend trinkt, ist schnelles Handeln gefragt. Es ist wichtig, sowohl physische als auch emotionale Unterstützung anzubieten. Hier sind einige detaillierte Vorschläge:

  • Einbindung medizinischer Fachkräfte: Bei körperlichen Beschwerden oder wenn man vermutet, dass Medikamente den Appetit beeinträchtigen, ist es ratsam, sich an den behandelnden Hausarzt zu wenden. Der Arzt kann überprüfen, ob gesundheitliche Probleme vorliegen, und gegebenenfalls eine Überweisung zu Spezialisten, wie Gastroenterologen oder Neurologen, veranlassen.
  • Ernährungsberatung: Ein professioneller Ernährungsberater kann Empfehlungen geben, welche Nahrungsmittel für ältere Menschen besonders geeignet sind und wie man Mahlzeiten appetitlicher gestalten kann. Sie können auch spezifische Diätanforderungen besprechen und Tipps für eine ausgewogene Ernährung geben.
  • Unterstützende Dienste: Viele Gemeinden bieten Mahlzeitendienste für Senioren an, die zu Hause geliefert werden. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, sicherzustellen, dass ältere Menschen regelmäßige und nahrhafte Mahlzeiten erhalten.
  • Pflegeeinrichtungen: Wenn der ältere Angehörige in einem Pflegeheim lebt, sollten die Betreuer über jegliche Nahrungsmittel- oder Flüssigkeitsaufnahme-Probleme informiert werden. Sie können oft spezifische Unterstützungsprogramme oder Aktivitäten anbieten, die beim Essen helfen.
  • Austausch mit anderen: Es kann sehr hilfreich sein, sich mit anderen Angehörigen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Gemeinschaftsgruppen, Online-Foren oder Selbsthilfegruppen können eine hervorragende Ressource für Tipps, Ratschläge und emotionale Unterstützung sein.

Fazit

Es gibt viele Gründe, warum ältere Menschen ihren Appetit verlieren oder Schwierigkeiten beim Essen und Trinken haben. Unabhängig von der Ursache ist es wichtig, empathisch und unterstützend zu sein. Manchmal sind einfache Lösungen wie das Ändern von Rezepten oder das Hinzufügen von Gewürzen ausreichend. In anderen Fällen ist professionelle Hilfe notwendig. Der Schlüssel ist, proaktiv zu sein und das Wohlbefinden des älteren Menschen stets im Auge zu behalten.

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